November 2017
Fassadenbemusterung auf der Baustelle in Köln. Nachdem wir uns im Projektteam Gedanken zur Umsetzung der verschiedenen Fassadenbereiche des Neubaus für das Historische Archiv in Köln gemacht haben und eine Vorgehensweise zur weiteren Planung, Fertigung und Montage festgelegt haben, ging es an die Bemusterung der verschiedenen Teile und Materialien. Dabei wurde das Farbkonzept finalisiert und die entsprechenden Materialhandmuster zur Freigabe versendet.
Mit der Montage des beauftragten Fassadenmusters in Originalgröße wird nun das zukünftige Erscheinungsbild des neuen Historischen Archivs und Rheinischen Bildarchivs in Köln erstmals sichtbar. Üblicherweise erfolgen Bemusterungen dieser Art, auch Visual Mockups genannt, an unserem Musterturm in Stimpfach. In diesem Fall konnte das Visual Mockup allerdings direkt vor Ort auf der Baustelle am Rohbau angebracht und sowohl von außen als auch von innen zu realitätsnahen Bedingungen begutachtet werden. Über diese Art der Bemusterung bekommt der Kunde die einzigartige Möglichkeit, sich bereits vor offiziellem Montagebeginn einen optischen lebensechten Eindruck von seiner beauftragten Fassade bei Tageslicht zu verschaffen. Die zu bemusternde Fassade wurde am äußeren Mantelbau an der Gebäudeecke Richtung Norden im Erdgeschoss und ersten Stock angebracht. Das Visual Mockup bestand dabei aus der Fensterelementfassade aus Holz und Aluminium mit den vorgesetzten vertikalen und horizontalen Baubronzelisenen (Brise Soleil) inklusive Prallscheiben sowie der Pfosten-Riegel-Fassade aus Holz und Baubronze im Erdgeschoss der Nordwestseite.
Ein solches Fassadenmuster in Originalgröße wird aber gern auch über den optischen Eindruck hinaus für ein sogenanntes Performance Mockup eingesetzt. Dabei wird die geplante Fassade auf ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen wie Wetter, Straßenlärm und Ähnlichem geprüft. Im Fall des Historischen Archivs Köln wurden beispielsweise bereits die hohen Fenster am Prüfstand eines Prüfinstituts auf Dichtigkeit gegenüber Schlagregen, Luft und Wind geprüft und die Mechanik getestet.
Weitere besondere Anforderungen an die Fassade bei diesem Projekt betreffen den Schall- und Einbruchschutz. Dabei werden die hohen schallschutztechnischen Anforderungen bis zu 54 dB später über Glastrennwandschwerter zwischen den Büroräumen gelöst. Außerdem wird es vertikale Schallschutzbereiche von bis zu 56 dB geben. Die Anforderungen an den Einbruchschutz werden nach RC2 ausgeführt. Als zusätzliche Sicherheitsvorrichtung werden an den Fensterflügeln außerdem großflächige Glasbruchspinnen und Magnetkontakte für eine Glasbruchmeldeanlage eingebaut.